Schülldorf,

Retter üben den Ernstfall auf der Eisenbahnhochbrücke

Simulierte Zugentgleisung hielt mehr als 200 Rettungskräfte auf Trab.
Transport der Verletzten zum Behandlungsplatz (BHP).

Transport der Verletzten zum Behandlungsplatz (BHP).

Mehr als 200 Rettungskräfte waren mitten in der Nacht vom 26.09. - 27.09.2015 in Osterrönfeld und Schülldorf im Einsatz.  Eine simulierte Zugentgleisung auf der Eisenbahnhochbrücke Rendsburg hoch über dem Nord-Ostsee-Kanal war das Szenario einer groß angelegten Übung. Der Schwerpunkt lag auf der Bergung und medizinischen Versorgung von 40 verletzten Personen.

Das besondere Problem bei Unfällen auf der Hochbrücke ist die schlechte bis nicht gegebene Erreichbarkeit für Rettungsfahrzeuge. Deshalb kam ein medizinischer Rettungszug der Deutschen Bahn AG zum Einsatz.

Die Regionalbahn von Kiel nach Rendsburg wurde am Sonntagmorgen um 0.35 Uhr im Bahnhof Schülldorf gestoppt. Die Fahrgäste mussten in einem Bus weiterfahren. Einsatzkräfte der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) und Feuerwehrleute „enterten“ den Zug und beluden ihn mit ihren Gerätschaften. Das Technische Hilfswerk Rendsburg beleuchtete mit der Fachgruppe Beleuchtung den Bahnhofsbereich, an dem Behandlungszelte für die verletzten Personen aufgebaut wurden mit dem Lichtmastanhänger.

Die Regionalbahn brachte die Einsatzkräfte und ihre Ausrüstung zu der Unfallstelle, die sich auf dem Bahndamm im Bereich des Viadukts über der Bahnhofstraße in Osterrönfeld befand. Aus Sicherheitsgründen fand die Übung auf festem Boden und nicht auf der Brücke über dem Kanal statt.

Der Einsatz des medizinischen Rettungszuges sowie Sichtung, Versorgung und Transport der Patienten standen im Mittelpunkt der Übung. Weitere Inhalte waren die Schnittstellen zum Behandlungsplatz
(BHP)
des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und die Führung der Lage durch die Technische Einsatzleitung Rettungsdienst (TEL).

Eine besondere Herausforderung für die Einsatzleitungen war, dass sie keinen Sichtkontakt zu der Unfallstelle hatten. Alle Informationen und Anweisungen wurden über analogem Sprechfunk gegeben, der Einsatz wurde „komplett blind“ geführt.

An der Übung zur Erprobung des neuen Einsatzkonzeptes für Unfälle und Notfälle im Bereich der Eisenbahnhochbrücke Rendsburg nahmen neben der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein die Feuerwehren des Amtes Eiderkanal, das Deutsche Rote Kreuz Rendsburg und Heide, die Johanniter- Unfallhilfe Rendsburg,  das Technische Hilfswerk Rendsburg, die Deutsche Bahn sowie 40 Verletztendarsteller teil.

„Die Übung hat deutlich gezeigt, dass die infrastrukturelle Besonderheit der Eisenbahnbrücke eine besondere Behandlung in der Notfallplanung und -durchführung erfordert“ . „Dieses wurde mit diesem Übungsszenario umfangreich vorbereitet, getestet und geübt.“

So lautete die Haupterkenntnis:
Die Einsatzlage ist so komplex, dass sie mehrmaliges Training erfordere. DieZusammenarbeit aller beteiligten Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), insgesamt über 250 Einsatzkräfte, kann aber schon heute als sehr erfolgreich und gelungen bezeichnet werden.
„Das war eine sehr gut gelaufene Übung“, sagte Thorsten Weber, Einsatzleiter für den medizinischen Bereich. Sie habe viele Erkenntnisse gebracht.
Der Leiter der Rendsburger Rettungswache betonte: „Alle Beteiligten haben Hand in Hand gearbeitet.“


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.







Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: